Das Soundcinema Düsseldorf ist ein Recorded‐Sound‐Festival für experimentelle Musik und elektroakustische Klangkunst, das kollaborativ von dem Verein Sonische Interferenzen e.V. und dem Institut für Medien- und Kulturwissenschaft der Universität Düsseldorf organisiert wird. Das Soundcinema versteht die Tonaufnahme als eigenständiges künstlerisches Produkt, das eine besondere Form der kollektiven Darbietungs- und Rezeptionspraxis verdient. Während klangkünstlerische Produktionen vereinzelt, etwa über die Lautsprecherkonzerte der "Musique Acousmatique" den Weg in den Konzertsaal gefunden haben und Klanginstallationen regelmäßig im Galeriekontext präsentiert werden, bleiben die meisten Studioproduktionen experimenteller Musik der privaten Rezeption vorbehalten. Das Medium Film hat hingegen mit dem Kino einen kollektiven Wahrnehmungsraum geschaffen, der eine immersive und konzentrierte Rezeption zulässt und genau diesen Raum übernimmt das Soundcinema und rekonfiguriert ihn als techno‐akustisches Dispositiv. Das Publikum wird so in die ungewohnte Situation versetzt, aufgenomme Klänge gemeinschaftlich anzuhören - ganz ohne visuelle Reize.
Für das Festival werden einmal jährlich über eine öffentliche Ausschreibung Soundbeiträge eingeworben. Gesucht werden musikalische Kompositionen, Klangcollagen, Klangexperimente, Soundscapes und narrative Audioformate, die sich durch einen transgressiven und futuristischen Impetus auszeichnen und den Versuch unternehmen, konventionelle Hörerfahrungen zu unterlaufen. In diesem Jahr können Künstler*innen ihre Beiträge entweder für die freie Kategorie oder den aktuellen Themenschwerpunkt „Corporeality“ einreichen.
Nach einer Vorauswahl werden am 02.10.2024 insgesamt zehn Soundbeiträge präsentiert. Im Anschluss werden bis zu drei Kompositionen prämiert: Neben dem Publikumspreis wird von einer Fachjury ein Preis pro Kategorie vergeben.